Ich und meine Geschichte
Mein Name ist Sharmila Rao und ich bin Bharata Natyam-Tänzerin und -Lehrerin. Ich tanze seit 40 Jahren in der Schweiz und habe über 25 Jahre Unterrichtserfahrung. Mit dieser Kompetenz und mit viel Leidenschaft für die Kunst und für das Unterrichten leite ich meine Tanzschule und meine verschiedenen Tanzprojekte.
Seit 2016 leite ich meine gleichnamige Tanzschule mit den Standorten in Zürich und Wettingen. Durch mein Aufwachsen in zwei Kulturen habe ich ein tiefes Verständnis dafür entwickelt, wie man Kunst und Kultur einfach und klar vermittelt. Ich habe Methoden entwickelt, um jedem Menschen, egal welcher Herkunft und welchen Alters, Tanz beizubringen. Es ist mir dabei ein Anliegen, Tradition und Moderne zusammenzubringen, so dass wir auf eine moderne Art unsere alte Tradition leben, schätzen und erhalten können. Ich fühle mich besonders jenen Menschen verbunden, die ihre Identität suchen, indem sie die westliche und indische Welt zusammenbringen möchten.
Geboren und aufgewachsen in der Schweiz, bin ich in einer Künstlerfamilie gross geworden. Meine Mutter ist ebenfalls Bharata Natyam-Künstlerin und gehört zu den Pionierinnen dieser Kunst in der Schweiz. Bis zu meinem 35. Lebensjahr habe ich in ihrer Tanzschule gewirkt und unterrichtet, ehe ich meine eigene Schule gegründet habe. Daher habe ich den klassischen indischen Tanz von der Pike auf gelernt, wurde in traditioneller Weise unterrichtet und habe mit 12 Jahren meine Bühnendebüt (Arangetram) abgeschlossen. Danach war ich 20 Jahre lang in verschiedenen Produktionen europaweit auf Tournee und hatte einige Auftritte in Indien. Zu meinen damaligen grössten Erfolgen gehören der Nachwuchförderpreis “Natya Mayuri” der Music Academy Chennai (1998) und die zweiteilige Tournee “Abhijnana Shakuntalam” (1994/95), mit welcher wir über 40 Mal in ganz Europa aufgetreten sind.
Als junge Erwachsene habe ich neben meiner Tanzkarriere Indologie (Sanskrit, Pali & Hindi) und Pädagogik an der Universität Zürich studiert. In meiner nachfolgenden Dissertation habe ich die Übertragung von Lyrik in Tanz am Beispiel von Bharata Natyam aufgezeigt. Ich konnte diese Doktorarbeit mit summa cum laude abschliessen. Neben dieser akademischen Ausbildung lernte ich 20 Jahre lang südindische klassische (karnatische) Musik und 10 Jahre lang westliche klassische Musik. 2021 schloss ich ausserdem eine Ausbildung in Physiopädagogik ab, um meine Kompetenz in Anatomie und körpergerechtem Tanzunterricht zu stärken.
Ich freue mich, durch meine Arbeit den indischen Tanz in die Zukunft zu tragen, ihn mit frischen Ideen zu bereichern und ihn den Menschen alle Kulturkreise näher zu bringen.
Meine Vision
Ich habe ganz konkrete Visionen, was ich mit dieser Kunst erreichen will:
- Die Zukunft des Bharata Natyam liegt in der Förderung seiner Nachhaltigkeit. Man muss die Tradition mithilfe von modernen Erkenntnissen weiterentwickeln. Die Art, wie Tanz unterrichtet wird muss zielgerichtet und intelligent sein. Dafür braucht es stetige Weiterbildung und Austausch mit anderen Tanzgenres.
- Bharata Natyam kann ganz gezielt für die körperliche und geistige Gesundheit genutzt werden, wenn man der Intelligenz des anatomischen Bauplans folgt. Tanz muss gesund sein und die Tanzschüler müssen gesund bleiben.
- Bharata Natyam kann hier in Europa nur überleben, wenn sich Künstler Genre-übergreifend verbinden, sich gegenseitig unterstützen und einen Verbund indischer Tänzer etablieren.